Junge Menschen standen bei älteren Semestern immer schon im Verdacht, in ihrer Einstellung nicht richtig zu liegen. Nun sind die „neuen“ Generationen aber mit einem Super-Plus ausgestattet: Sie sind, weil wenige, am Arbeitsmarkt begehrt. Eine Interessante Herausforderung für Unternehmen. Das ei-Institut leistet regelmäßig Unterstützungsarbeit.

Der Artikel Post Pragmatic Joy ist am 26.März 2022 als Gastbeitrag von Chris Holzer im Karriereteil der Salzburger Nachrichten erschienen.

Post Pragmatic Joy

Spätestens seit 2016 kommen junge Menschen in den Arbeitsmarkt, die ihren Vorgängergenerationen etwas voraushaben: sie sind vergleichsweise wenige. Gleichzeitig gehen viele der geburtenstarken Jahrgänge in Pension, es entsteht Fachkräftemangel, martialischer ausgedrückt herrscht ein „War for Talents“. Nicht wenige sagen, dass die beiden jungen Generationen Y und Z dadurch glänzen, verwöhnt zu sein. Sie stehen im Verdacht, nicht mehr wirklich etwas zu können und – digitale Medien geschädigt – nur mehr auf einer Work-Life-Balance-Oberfläche zu segeln. Statussymbole treten für sie in den Hintergrund, als Erben sind sie ohnehin bestens ausgestattet. Der gerade sehr angesagte deutsche Schriftsteller Leif Randt bringt das Grundgefühl dieser jungen Menschen mit der Zuschreibung „Post Pragmatic Joy“ auf den Punkt.

Müssen sich Unternehmen nun nach Work-Life-Balance auf „Post Pragmatic Joy“ einstellen? Was ist das überhaupt? Pragmatismus wäre Sachbezogenheit, Postpragmatimus wird als Gefühl der Coolness, der Flexibilität, der Eleganz beschrieben. Also kein „ohne Fleiß kein Preis“ mehr als Lebensmotto. Da haben sich Dimensionen verschoben. New Work in einer digitalen Welt birgt Individualität in sich. Darauf aufgebaut entstehen hochwertige Leistungen, nur eben nicht mehr nach alten Leistungsprinzipien. Darauf sollten sich Unternehmen einstellen. Eine Work-Life-Balance-Revolution ist im Gange, ein Aufleben von gutem Lebensgefühl findet statt. Gleichzeitig sind die jungen Leute aber auch einfach jung, unerfahren und haben Lernbedarf. Wenn alle im Unternehmen positiven Willens sind, mit Herzblut zusammenarbeiten, dann stiftet Kooperation den geforderten Sinn. Eigenen Profite werden eingefahren und heben Unternehmen auf freudvoller Basis zu neuen Unternehmenserfolgen.